Was ist waffenstillstand von compiègne (1918)?
Waffenstillstand von Compiègne (1918)
Der Waffenstillstand von Compiègne, unterzeichnet am 11. November 1918 um 5:12 Uhr im Wald von Compiègne, Frankreich, beendete die Kämpfe des Ersten Weltkriegs an der Westfront. Er trat um 11:00 Uhr in Kraft und markierte einen wichtigen Schritt zum formellen Frieden, der später durch den Vertrag%20von%20Versailles geschlossen wurde.
Wichtige Aspekte:
- Unterzeichner: Auf alliierter Seite unterzeichnete Marschall Foch, der Oberbefehlshaber der alliierten Streitkräfte. Die deutsche Delegation wurde von Matthias Erzberger geleitet.
- Bedingungen: Die Bedingungen waren für Deutschland sehr hart und beinhalteten u.a. die Räumung besetzter Gebiete, die Übergabe großer Mengen an Waffen und Kriegsmaterialien, die Freilassung alliierter Kriegsgefangener und die Besetzung des Rheinlands durch alliierte Truppen.
- Hintergrund: Deutschland stand militärisch am Rande des Zusammenbruchs und sah sich internen politischen Unruhen gegenüber. Die Oberste Heeresleitung unter Erich%20Ludendorff forderte die Regierung auf, Waffenstillstandsverhandlungen aufzunehmen.
- Rezeption: In Deutschland wurde der Waffenstillstand als Demütigung empfunden, was zur Dolchstoßlegende beitrug, die besagte, dass die Armee im Feld unbesiegt gewesen sei und von Politikern verraten wurde. Dies trug maßgeblich zur Destabilisierung der Weimarer Republik und zum Aufstieg des Nationalsozialismus bei. Die Dolchstoßlegende spielte eine entscheidende Rolle in der politischen Propaganda der damaligen Zeit.
- Ort: Der Waffenstillstand wurde in einem Eisenbahnwaggon im Wald von Compiègne unterzeichnet. Dieser Waggon wurde später von den Nationalsozialisten während der deutschen%20Besetzung%20Frankreichs im Zweiten Weltkrieg an den gleichen Ort gebracht, um Frankreich zur Unterzeichnung der Kapitulation zu zwingen.